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21. Februar 2023
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Ökobilanzstudie belegt: LORENZ-Montagesysteme aus Holz und Stroh klimapositiv

Die Agentur Faktor X der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH hat Produkte der Firma Lorenz GmbH einer Ökobilanzstudie unterzogen und nun ihren Bericht veröffentlicht. Zentrales Ergebnis ist, dass die Holz-Stroh-Elemente des Unternehmens pro Kubikmeter mehr Treibhausgase binden, als bei der Materialgewinnung, dem Transport und der Produktherstellung ausgestoßen werden. Der Bericht belegt, dass Bauelemente der Lorenz GmbH klimapositiv sind, d.h. dass das Bauen und Dämmen mit dem LORENZ-System das Klima entlastet.

Im Rahmen des Projektes ReBau (Regionale Ressourcenwende in der Bauwirtschaft) hatten Hersteller innovativer Bauprodukte Gelegenheit, sich u.a. um eine Ökobilanzstudie ihrer Produkte zu bewerben. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“ Als Projektpartnerin hat die Agentur Faktor X der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH diese Untersuchung durchgeführt und für die Lorenz GmbH eine verkürzte Umweltproduktdeklaration erstellt (engl.: Environmental Product Declaration, EPD). Der jüngst veröffentlichte Bericht legt dar, dass LORENz-Elemente ein negatives globales Erwärmungspotenzial haben d.h. der Klimaerwärmung entgegenwirken.

Die verkürzte Ökobilanzstudie betrachtet die Herstellungsphase des Produkts entsprechend einer cradle-to-gate Umweltproduktdeklaration nach DIN EN 15804. Zur Herstellungsphase zählen die Rohstoffgewinnung (Modul A1), Transporte zum Produktionsort (Modul A2) und die Herstellung des Produktes (Modul A3). Die Kreislauffähigkeit des Produkts wird qualitativ beschrieben (siehe Grafik aus der Studie).

 

Für die Ökobilanzierung wurden die Umweltauswirkungen innerhalb der Phasen des Produktlebenszyklus genau untersucht. Diese Analyse zeigt, dass beim Herstellungsprozess der Bauelemente überwiegend Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet werden, die von regionalen Produzenten und Baustoffhändlern bezogen werden und daher geringe Transportwege haben. Der Energieaufwand für die Herstellung der Bauelemente ist ebenfalls gering. Die Materialien Holz und Stroh sind unbehandelt und zu 100% recyclebar bzw. kompostierbar.

Ergebnisse der Ökobilanz in Zahlen

Für die Herstellung von 1 m³ des LORENZ-Montagesystems aus Holz und Stroh werden etwa 300 kg Primärrohstoffe benötigt, davon 87 % erneuerbare (biotische) Rohstoffe. Dabei fallen ca. 68 kg nicht verwertete Entnahme an – davon ebenfalls 85 % biotisches Material. Bei der nicht verwerteten Entnahme handelt es sich zum Beispiel um die entfernten Äste bei der Holzgewinnung oder die Strohabschnitte bei der Verarbeitung der Strohballen.

Die CO2–Speicherung bei der Erzeugung der 300 kg Stroh und Holz ist höher als die Emissionen, die bei der Verarbeitung entstehen.

Damit liegt das Globale Erwärmungspotenzial der Holz-Stroh Module bei -248 kg CO2-Äquivalent pro m³. Mit CO2-Äquivalent ist die Summe der Treibhausgase gemeint, in der neben CO2 auch andere Gase enthalten sind. Der nicht erneuerbare Primärenergieeinsatz (PENRT) liegt bei 391 MJ/m3 (MJ = Megajoule) und wird zu 36 % durch die Verarbeitung des Nadelholzes und zu weiteren 36 % durch den Herstellungsaufwand der Module erzeugt. PENRT steht für die englischen Begriff „Primary energy, non renewable, total“ und beschreibt den Bedarf an fossilen Rohstoffen, die als Energieträger oder zur stofflichen Nutzung verbraucht werden.

Um diese Ergebnisse einordnen und bewerten zu können, wird ein Vergleich mit anderen Baustoffen vorgenommen. Dieser Vergleich wurde im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. erstellt. Mehr dazu in den anhängenden Hintergrundinformationen.

Die Ökobilanzstudie ist hier >> nachzulesen.

 

LORENZ sieht in Klimaschutz-Eigenschaften ihrer Produkte Impulse für die Bauwirtschaft

Geschäftsführer Rainer K. Schmidt ist mit den Ergebnissen der Studie sehr zufrieden: „Die Ökobilanz macht deutlich, dass die Lorenz GmbH zentrale Teile vom Tragwerk und der thermischen Hülle eines Gebäudes auf CO2-positive Weise produziert: die Außenwände, Dächer, Decken und Böden. Damit leisten Bauherrschaften, die mit unserem System ausführen, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz! Und wir empfehlen darüber hinaus, dass sie auch die weiteren Bauteile im Bauverlauf konsequent ökobilanziell auf den Prüfstand stellen, damit die Umweltbelastung durch das Bauen zeitgemäss immer geringer wird.“

Mit den Ergebnissen der Studie kann jede Bauherrschaft je nach Bauvolumen ihres Projektes das Erderwärmungspotenzial bzw. die Klimaentlastung errechnen, die die Grundstruktur ihres Hauses erbringt.

 

Hintergrund: Ökobilanzieller Vergleich von Bauweisen

Um die Ergebnisse der Ökobilanzierung von LORENZ Holz-Stroh-Modulen bewerten zu können, folgen ausgewählte Ergebnisse der Ökobilanzierung von ganzen Gebäuden verschiedener Bauarten, durchgeführt von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Veröffentlicht sind diese in der FNR-Broschüre „Strohgedämmte Gebäude“ auf Seite 10-11. Die folgende Grafik daraus zeigt, dass nur nachwachsende Dämmstoffe ein negatives Global Warming Potenzial (GWP) haben, während alle anderen Dämmstoffe zur Emission von Treibhausgasen beitragen. Auch wenn keine konkreten Zahlenwerte wie in der Ökobilanzstudie von LORENZ ablesbar sind, so ist deutlich, welche Dämmstoffe mehr oder weniger Umweltauswirkungen haben.

 

Des Weiteren wird in der Broschüre ein strohgedämmtes Gebäude und drei Gebäude aus industriell produzierten Baustoffen ökobilanziell verglichen.

Mit der Energie für einen Massivhausbau lässt sich ein Strohbau errichten und 69 Jahre heizen

Das ökobilanziell optimierte strohgedämmte Gebäude benötigt zu seiner Herstellung nur ca. die Hälfte der nicht erneuerbaren Primärenergie (PENRT [kWh]) im Vergleich zum herkömmlichen Massivbau. Der Aufwand an nicht erneuerbarer Primärenergie für die Herstellung, Instandhaltung und Instandsetzung der vier Gebäudetypen (145.658–315.178 kWh) entspricht einer Wärmeversorgung (jährlicher PENRT von 2.447 kWh) von 60 Jahren (Strohbau) bis 129 Jahren (Massivbau). Ein strohgedämmtes Gebäude kann somit allein für den Herstellungs-, Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwand des Massivbaus errichtet und betrieben und noch dazu 69 Jahre lang mit Wärme versorgt werden.

 

Energie von 20 Erdumrundungen einsparen

Ebenfalls wurde das Treibhauspotenzial (Global warming potential (GWP [kg CO2-Äquivalent]) von Gebäuden verschiedener Bauweisen verglichen. Der Unterschied zwischen dem Massivbau und dem ökologisch optimierten Gebäude in Strohbauweise im Bereich des Treibhauspotenzials beträgt ca. 97 t CO2-Äquivalent. Ein sparsamer 5-Liter-Mittelklassewagen kann 811.000 km zurücklegen, bis die gleiche Klimabelastung erreicht ist – das entspricht in etwa einer 20-fachen Erdumrundung.

Lorenz GmbH und ihre Produkte

Die Lorenz GmbH mit Sitz in Taucha produziert maschinell vorgefertigte Montage-Elemente aus Holz mit Strohdämmung für die Errichtung von Neubauten und für die Wärme- und Kältedämmung von Bestandsgebäuden. Die Bauelemente gibt es je nach Anwendungsgebiet und Bedarf in unterschiedlichen Stärken. Die Module werden entsprechend der Dicke unterschieden in die Produktlinien DD18, DD24 und DD34.

LORENZ-Montagesysteme sind handwerklich vorgefertigt und werden seriell produziert. Die Strohdämmung wird maschinell in den Holzrahmen verpresst und zugeschnitten. Die Holz-Stroh-Module in variablen Größen sind schnell und einfach montierbar und können unmittelbar verputzt oder verplankt werden.

Die System-Elemente sind vollständig rückbau- und wiederverwendbar. Die Module sind geprüft schadstofffrei und durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen CO2-positiv. Bei der Herstellung von LORENZ-Montageelementen wird auf konsequente CO2-Reduktion von der Fertigung bis hinein in den Büroalltag gesetzt, z. B. durch Vorgaben bei Allgemeinen Einkauf, der Nutzung von 100% Ökostrom und einem „zero-waste-production“-Ansatz.

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